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in chinesisches Sprichwort sagt es so treffend: „Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt.“ Ein außerordentlich passender Ausspruch, weil es dem oft zu hörenden Satz „jetzt ist es zu spät für einen Neuanfang“ den Wind aus den Segeln nimmt. Häufig steckt hinter dieser Äußerung lediglich eine Entschuldigung oder eine Rechtfertigung, warum es einem an Mut für einen Neubeginn fehlt. Das ist verständlich, denn ein Neubeginn bringt eine große Portion Veränderung. Und genau dies ermöglicht es uns, wir selbst zu bleiben und wirklich glücklich zu sein.

Achtung Gedankentrick: Das Gewohnte macht (fast) keine Angst

Du zögerst, neu anzufangen? Dann halte einen Moment inne und überlege dir, warum das eigentlich so ist. Vielleicht magst du generell keine Abschiede, vielleicht traust du dir zu wenig zu, vielleicht bist du durch neue Situationen rasch verunsichert. Es gibt zahlreiche Gründe, den Neuanfang hinauszuschieben, die sich letztlich nur in kleinen Details unterscheiden.

Dahinter verbirgt sich ein großes psychologisches Prinzip: Der Mensch liebt das Gewohnte. Er umgibt sich lieber mit dem bekannten Übel, als etwas Neues zu wagen.

Rechtfertigen tun wir dies mit dem Gedanken, wir müssten nur den Frust und die Unzufriedenheit lange genug durchhalten. Irgendwann zahlt sich das stoische Durchhalten aus und die Dinge ändern sich von selbst zum Guten. In einigen Fällen mag dies so sein, aber in der Regel ist dem nicht so. Stattdessen verändert sich nichts und wir sitzen irgendwann auf dem Sterbebett, blicken auf unser Leben zurück und sagen: „Hätte ich mal...“

Der erste Schritt zum Neuanfang ist, dir Gedankentricks wie diese bewusst zu machen. Auf diese Weise kannst du sie leichter bei dir identifizieren und somit nicht mehr auf sie hereinfallen. Logisch, oder? Unterschätze dabei aber nicht die mentale Macht, sich alles schönzureden, nur, um nicht den unbequemen Weg zu gehen.

Begreife den Zauber des Neuanfangs

Es heißt so treffend: „In jedem Neuanfang liegt ein gewisser Zauber.“ Und genau so ist es. Diesen solltest du dir vorstellen, bevor du eine große Veränderung angehst.

  1. Ein Neubeginn bietet die Möglichkeit, alte Gewohnheiten und negative Erfahrungen hinter sich zu lassen und eine neue Richtung im Leben einzuschlagen. Alte Lasten loszuwerden, hat etwas Befreiendes.
  2. Ein Neubeginn steht für neue Abenteuer und Chancen.
  3. Ein Neubeginn erlaubt es, sich ein Stück weit oder komplett neu zu erfinden. Du entdeckst so, wie viel eigene Macht in dir steckt, um glücklich zu sein.
  4. Ein Neubeginn ermöglicht, sich auf wichtige Ziele und Träume zu konzentrieren. Die Zukunft lässt sich so auf eine positive Art und Weise gestalten.
  5. Ein Neubeginn läutet eine Zeit der Veränderung und des Wachstums ein, die den Weg ebnet, neue Potenziale zu entfalten.
  6. Ein Neubeginn schenkt die Gelegenheit, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wichtig ist.

Hört sich dies alles nicht wunderbar an? Ja, und das ist!

Wie finde ich den Mut für den Neuanfang?

Die oben erwähnten Chancen, die in einem Neuanfang liegen, dürften eigentlich Grund genug sein. Oft sind sie das aber nicht, denn nicht selten stecken wir zu tief in unseren Gewohnheiten fest. Ob ein neuer Job, ein neuer Partner oder ein neuer Wohnort: Angst kriecht in uns hoch, denn wir wissen nicht genau, was kommt. Es könnte vielleicht schlimmer werden als vorher? Es könnte schiefgehen? Natürlich. Aber wenn es bereits schlimm ist, gibt es doch eine größere Chance, dass es besser wird? Wenn du bereits unzufrieden mit deiner Lebenssituation bist, geht gerade etwas schief. Ein Aussitzen hilft nur in seltenen Fällen. Besser ist es, aktiv zu werden. Du bist die Veränderung und du kannst es schaffen.

In der Vergangenheit hast du bereits Erfolge gefeiert. Erinnere dich daran, wie gut du eine neue Situation gemeistert hast und schöpfe daraus Kraft. Du kannst das wiederholen. Glaube an dich!

Beispiele: Veränderung kann innerlich und äußerlich sein

An dieser Stelle findest du ein paar Beispiele von Personen, die erfolgreich einen Neuanfang gemacht haben.

Manchmal fand die Veränderung für alle nach außen sichtbar statt. Manchmal erfolgte eine subtile Veränderung im Inneren, die letztlich zum Lebensglück verhalf.

Katharina, 30 Jahre alt:

„Mit 16 Jahren traf ich meinen damaligen Partner. Ich war mir sicher, wir würden heiraten und zusammen Kinder bekommen. Darauf hatte ich mich so fokussiert, dass ich gar nicht bemerkte, wie sehr mich die Beziehung herunterzog. Mein Ex war ein notorischer Fremdgeher. Sogar beim gemeinsamen Bummel durch Einkaufsstraßen schaute er anderen Frauen hinterher. Ich fühlte mich wertlos und hatte das Gefühl, mein Selbstbewusstsein hinge nur von ihm ab. Irgendwann begriff ich, wie unglücklich mich diese Partnerschaft machte und fasste Mut zur Trennung. Leicht war dies nicht, aber ein Jobwechsel in eine andere Stadt half mir dabei, den Absprung zu schaffen.“

Jan, 51 Jahre alt:

„Susanne und ich waren 20 Jahre verheiratet. Eine Krebserkrankung nahm uns das gemeinsame Eheglück viel zu früh. Nach ihrem Tod konnte ich mir anfangs keinen Neustart ins Leben vorstellen. Ich wollte ihn auch nicht. Doch dann bemerkte ich, wie viele Menschen im Familien- und Bekanntenkreis sich um mich sorgten. Sie sahen für mich eine Zukunft und gaben mich nicht auf. Darf ich sie dann aufgeben? Ich habe gelernt, an die Kraft der guten Gedanken zu glauben und möglichst viel Positives aufzusaugen. Trotz der Trauer gibt es noch so viel Schönes. Tagtäglich arbeite ich dafür, in meinem neuen Leben anzukommen. Es ist nicht leicht, aber ich erlaube mir, mich zu freuen. Susanne hätte das für mich gewollt. Um mir den Neuanfang zu erleichtern, kombiniere ich das Alte mit dem Neuen. So treffe ich mich weiterhin mit unseren „alten Freunden“, die wissen, wie es mir geht und die Erinnerung an Susanne aufrechterhalten. Doch ich habe mir auch gezielt neue Hobbys gesucht, um neue Beziehungen zu anderen Menschen einzugehen und komplett neue Erfahrungen zu sammeln. All das gibt mir Kraft und Hoffnung.“

Sandra, 45 Jahre alt:

„Ich wollte immer glücklich sein, aber wusste gar nicht, wie das Glücklichsein für mich überhaupt aussehen müsste. Stattdessen vergrub ich mich in meiner Arbeit in einer bekannten Anwaltskanzlei. Irgendwie spürte ich, dass mir weder meine Tätigkeit noch das stocksteife Umfeld gefielen. Dennoch steckte ich in diesem Job und glaubte, ich bräuchte ihn unbedingt. Er finanzierte mir ein schickes Leben. Wollte ich das ändern? Irgendwann bekam ich Magengeschwüre. Ich dachte, es läge an meinen unregelmäßigen Essgewohnheiten. Mein Hausarzt meinte jedoch, sie wären stressbedingt. Jetzt zeigte mir mein Körper Grenzen auf, die ich nicht akzeptieren wollte, weil ich Angst vor einem Neuanfang hatte. Der Zwang, über mein Leben nachzudenken, trieb mich zur Kündigung. Danach krempelte ich mein Leben komplett um. Die Übergangssituation war nicht leicht, denn sie war von viel Ungewissheit geprägt. Gleichzeitig lag in ihr jede Menge Magie, denn ich konnte alles, wirklich alles neu gestalten. Letztlich suchte ich mir ein kleineres Haus im Grünen. Im Garten gackern jetzt die Hühner und aus dem Boden sprießen Kräuter; Blumen und Obstbäume. Im Subterrain eröffnete ich mein eigenes kleines Anwaltsbüro. Um mich nicht zu überfordern und nicht gegen meine Werte zu verstoßen, nehme ich nur Mandanten an, deren Anliegen mit meinen ethischen Grundsätzen harmonieren. Das klappt ganz gut, denn so viel Geld wie früher, gebe ich längst nicht mehr aus.“

Und, bist du ein bisschen motivierter, den Neuanfang zu wagen? Verschiebe Veränderungen nicht auf morgen oder übermorgen.

Denke immer daran, was einst Mahatma Gandhi sagte: „Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.“

Vermutlich gehört dieser Ausspruch, zu den besten Tipps für einen Neustart. Du hast es verdient, glücklich zu sein und musst dich nur trauen.

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Photo by Warren on Unsplash

Publiziert am 
May 29, 2023
 in Katgorie
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