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iemand kann 24/7 an 365 Tagen im Jahr glücklich sein. Diesen Druck musst du von dir nehmen, wenn du an deinem Glücklichsein arbeitest. Vielmehr handelt es sich dabei um einen Grundzustand der inneren Ausgeglichenheit und Zufriedenheit, der dich durch das Leben begleitet. Er stärkt in guten Zeiten dein Wohlbefinden. Zuverlässig bringt er dich durch schlechte Zeiten. Gefeit bist du vor letzteren jedoch nie, denn wir sind Lebewesen und als solche haben wir Gefühle. Was neben großen Schicksalsschlägen den Einzelnen aus der Bahn wirft, kann ganz unterschiedlich sein. Allerdings gibt einige Trigger, die Menschen verstärkt in ihrer Souveränität treffen. Genau um diese geht es in diesem Beitrag. Wenn du mit ihnen besser umzugehen lernst, kannst du glücklicher leben.

Was sind emotionale Trigger und was bedeuten sie für unseren Alltag?

Nimm dir einen Moment Zeit und überlege, wann dir sprichwörtlich "der Kragen geplatzt ist", oder Du am liebsten "im Erdboden versunken wärst". Wann bist du mit dem „linken Bein aufgestanden“ oder hättest dich am liebsten in deinem „Schneckenhaus verkrochen“? Das sind nicht untypische Gefühle, die uns hin und wieder beschleichen. Sie gehen oft einher mit einem Gefühl der Überforderung. Wir sind wie erstarrt und versuchen uns, auf das Positive zu besinnen. Dennoch gelingt es uns nicht so richtig, unsere Souveränität zurückzuerobern.

Der Grund für dieses schlechte Gefühl können emotionale Trigger sein, die das Leben erschweren. Sie haben einen Bezug zu unserer Vergangenheit und zu traumatischen Erfahrungen.

Meist beziehen sie sich auf Situationen, die wir nie richtig verarbeitet haben. Jemand ist über uns hinweggetrampelt, hat uns runtergeputzt, ausgelacht oder einfach nur ignoriert. Manchmal haben wir diese Dinge noch nicht einmal ganz bewusst wahrgenommen. Sie haben nur ein mieses Gefühl hinterlassen.

Aber Trigger reißen in dir Wunden auf, mit denen du nie gelernt hast, umzugehen. Gespeichert sind diese Trigger tief im Unterbewusstsein. Dort werden zahllose Erfahrungen abgespeichert, die unser Verstand dann abruft, sobald er eine vergleichbare Situation wahrnimmt. Gefühle tauchen wieder auf, die uns irritieren können. Unser Verstand erinnert sich quasi an ein Muster und ruft die dazugehörigen Informationen inklusive der Emotionen ab. Obgleich die Grundsituation jetzt eine andere ist, kommen die Gefühle von damals hoch.

Trigger können gut und schlecht sein

Emotionale Trigger sind sehr individuell, da sie an deine Erfahrungen und Erlebnisse im Leben gebunden sind. Dennoch teilen wir einige davon mit vielen anderen Menschen, was sich Marketing und Werbung zunutze machen. Ein Beispiel: Manche Immobilienmakler lassen vor der Hausbesichtigung in der Küche einen Kuchen backen. Der angenehm dezente Kuchengeruch ruft bei vielen Personen positive Gefühle hervor. Unterbewusst erinnert dies an schöne Momente, die den Betreffenden in eine gute Stimmung versetzen. Die gute Stimmung kann sich wiederum günstig auf die Kaufentscheidung und den Kaufpreis auswirken.

Negative Trigger hingegen können das Leben erschweren. Im positiven Sinne warnen sie uns vor Gefahren und navigieren uns sicherer durch den Alltag. Leider sind sie jedoch nicht immer hilfreich, weswegen du dich mit ihnen näher auseinandersetzen solltest.

Auf diese Weise verstehst du deine Gefühle besser, kannst sie künftig leichter einordnen und neuen Situationen gegenüber aufgeschlossener sein. Außerdem kommst du so schneller aus dem emotionalen Tiefpunkt, zu dem dich emotionale Trigger hinunterdrücken.

4 Trigger, die unglücklich machen können

Schauen wir uns im Folgenden vier emotionale Trigger an, die besonders viele Menschen im Alltag negativ beeinflussen. Wenn du dir bewusst machst, dass es sie gibt, lebst du automatisch ein bisschen glücklicher.

1. Irritierendes Feedback und mangelnde Bestätigung

Du fühlst dich gut, wenn du dich mit deinen Kollegen, Freunden und Familie gut verstehst. Dieses Harmoniebedürfnis ist normal. Mit den Jahren hast du gelernt, dass du durch bestimmte Aktionen bestimmte Reaktionen erhältst.

Doch auf einmal reagiert dein Umfeld anders, als du es erwartest. Du fühlst dich missverstanden, zurückgesetzt und mit einem unguten Gefühl, dass irgendetwas falsch läuft. Es drängt sich ein Fragezeichen auf, ob du nicht vielleicht selber daran schuld trägst. Mit anderen Worten: Du introvertierst, stellst dich selbst und dein Benehmen in Frage und bist verunsichert.

Bevor du noch weiter in dich hineinhorchst, mache als erstes folgendes:

  • Beobachte dein Umfeld. Wer hat dir irritierendes Feedback gegeben oder deine ehrlichen Bemühungen nicht bestätigt? Wer hat dich oder deine Worte ins Lächerliche gezogen? Gibt es da jemanden, der sich über dich (und vielleicht auch andere) häufig lustig macht. Erkenne im ersten Schritt, dass du es mit einem "Witzbold" zu tun hast, der mit seinen scheinbar spaßigen Bemerkungen andere verletzt und klein macht. Distanziere dich von dieser Person, sie tut dir nicht gut und kann sehr leicht ein falsches Gefühl von Wertlosigkeit in dir triggern.

Dein Gefühl des Unglücklichseins entstammt dem Mangel an Bestätigung für deine Arbeit, deine Zuvorkommenheit oder einfach nur deine höfliche Freundlichkeit anderen gegenüber. Es scheint, als ob Güte und Nettsein ein Mangel an Charakterstärke sei, eine Schwäche, die es durch energischeres Auftreten und Dominanz auszugleichen gilt.

Personen, die dir dieses Gefühl vermitteln und dich unglücklich machen, liegen damit tatsächlich komplett falsch: Nur weil du freundlich einen anderen Standpunkt vertrittst oder eine andere Sache magst als dein Gegenüber, ohne laut und aggressiv zu werden, ist nicht automatisch etwas mit dir verkehrt. Freundlicher, achtsamer Umgang mit anderen ist immer der richtige Weg und führt dich direkt zum Glücklichsein.

2. Hilfe als Bevormundung auffassen

Hast du als Kind oder als Erwachsene mit jemanden gelebt, der dich übermäßig kontrollieren wollte? Hast du dich über Jahre hinweg fremdbestimmt gefühlt? Dann kann es sein, dass du auf ehrlich gemeinte Hilfe und Tipps übersensibel reagierst. Du fühlst nur noch: Jemand will Einfluss auf mein Leben nehmen, ich muss aufpassen, muss mich wehren. Du empfindest das als Angriff und nicht Unterstützung. Was jetzt?

Zuerst analysiere die Situation. Möchte dein Gegenüber dich wirklich bevormunden oder ist es ein freundliches Hilfsangebot?

Gerade Kinder mit sehr strengen Eltern oder verwöhnte Sprösslinge zeigen dieses Verhalten, da ihre freie Entscheidungskraft durch zu große Strenge oder überhaupt keine Grenzen limitiert wurde.

3. Abhängigkeit von anderen erzeugt Panik

Abhängigkeiten treten im Alltag häufig auf. Du hast einen Rohrbruch in der Küche und brauchst einen Handwerker. Du wartest auf den Paketdienst. Du wünschst dir frische Brötchen vom Bäcker am Sonntagmorgen. Es gibt, für kleine und größere Abhängigkeiten, unzählige Beispiele. Solche Dinge erzeugen noch keine Panik. Anders sieht es aus, wenn jemand  für einen längeren Zeitraum gefühlt hat, dass sein Lebensglück stark von einer anderen Person abhängig war. Für den sind Abhängigkeiten oft eine Qual. Die Wartezeit löst Gedankenspiralen bis hin zu Panikattacken aus. Es ist diesen Menschen nicht möglich, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, da die Verzweiflung alles lahmlegt.

Getriggert werden solche Situation durch Momente im Leben, in denen es so scheint, als hätten sie die Kontrolle über die Situation verloren.

In solchen Zeiten ist es wichtig, sich zu verdeutlichen, dass das alles nur im Kopf stattfindet.

Der Paketdienst kommt nicht schneller, wenn man in Nervosität verfällt. Der Paketdienst beabsichtigt nichts Schlechtes. Von ihm hängt das Lebensglück nicht ab.

Es hilft, sich mit etwas anderem abzulenken. Ein Spiel, ein Buch, ein Puzzle, ein Film. Alles was die eigene Aufmerksamkeit nach außen lenkt und dort hält ist eine super Hilfe.

4. Angst beim Alleinsein

Personen, die uns sehr nahestehen, sollen für uns in schwierigen Momenten da sein. Immerhin machen wir das auch für sie. Doch bist du stets verfügbar? Kannst du deine Arbeit sofort hinlegen, um einem Freund bei der Autopanne zu helfen oder deiner Freundin wegen Liebeskummer Trost spenden? Vermutlich nicht. Oft kann die Hilfe erst zeitversetzt erfolgen. Für manche Menschen ist dies ein wahrer Unglücklichsein-Trigger. Sie glauben, enge Freunde oder Familienmitglieder müssten für sie umgehend zur Stelle sein, nachdem sie kurz angerufen haben. Geschieht dies nicht, sind sie beleidigt und ängstlich. Sie fühlen sich verlassen.

Häufig handelt es sich dabei um Personen, die bei unzuverlässigen Eltern groß geworden sind oder über Jahre hinweg einen emotional wenig verfügbaren Partner hatten. Hilft die nahestehende Person nicht sofort, löst dies generelle Zweifel an der Beziehung zu dieser Person aus. Geschieht dies mit dir, analysiere die Situation mit Abstand. Suche dir im ersten Schritt Ablenkung und überlege dann, ob du deinem Freund, Partner oder Familienmitglied nicht gerade Unrecht tust. Er ist für dich da. Es dauert nur einen Moment. Das ist menschlich.

Es gibt sicher noch viele weitere Trigger, die ein Gefühl des Unglücklichseins auslösen können. Statt mit dem Gefühl unterzugehen, kannst du jetzt aktiv beobachten was diese Situation auslöst und was du dagegen unternehmen kannst.

Dieser Artikel enthält Links zu den folgenden Beiträgen:

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Photo by Bradyn Trollip on Unsplash

Publiziert am 
Jan 21, 2022
 in Katgorie
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