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ast du schon einmal bemerkt, wie glücklich Menschen sind, die anderen helfen? Hiermit ist niemand gemeint, der dies bis zur Selbstaufgabe betreibt oder damit angeben möchte. Nein, es sind Menschen, die helfen um des Helfens willen. Sie lesen im Krankenhaus Kindern Geschichten vor, erledigen für die alte Nachbarin die Einkäufe, retten Tiere und sammeln im Wald Plastik auf. Vielleicht überweisen sie auch einen fixen Anteil ihres Gehaltes an gemeinnützig Zwecke. Es gibt zahlreiche Wege, anderen zu helfen. Das trägt automatisch zu ihrem Glücklichsein bei. Hier zeigen wir dir, warum das so ist.

Uneigennützig Gutes tun und soziale Beziehungen stärken

Bereits unsere Vorfahren wussten sehr gut, wie wichtig das Zusammenleben in der Gruppe ist. Das schenkt Sicherheit. Damit soziale Beziehungen gut funktionieren, ist es unerlässlich, aufeinander aufzupassen - im Kleinen wie im Großen. Das bedeutet, dem anderen zu helfen. Wer dies aus reinem Herzen tut, gilt als uneigennützig. Und exakt diese uneigennützige Hilfe macht den Helfenden glücklich.

  • Soziale Beziehungen werden durch deine Hilfe aufgebaut und gestärkt. Sie bieten dir wiederum Halt und Sicherheit.
  • Der Mensch als soziales Wesen ist von dem Wohlwollen der Gruppe abhängig. Fühlen wir uns aufgehoben, schenkt das nachhaltig Geborgenheit.
  • Wenn du einem anderen hilfst, sind dieser und sein Umfeld dazu geneigt, dir zu helfen.

Selbstwertgefühl durchs Helfen steigern

Hilfsbereitschaft zu zeigen, bringt dir Anerkennung und schafft Verbundenheit in sozialen Beziehungen. Doch das ist längst noch nicht alles. Dein Körper schüttet vermehrt Glückshormone aus, was sich positiv aufs Immunsystem und die Stressabwehr niederschlägt. Zudem ist deine ehrliche Hilfsbereitschaft ein »Booster« für dein Selbstwertgefühl und erweitert deinen Horizont. Du lernst neue Menschen, neue Sichtweise und ein neues Umfeld kennen. Darüber hinaus lernst du mehr über dich, überwindest Grenzen und hast künftig mehr Verständnis für die anderen. Kurzum: Du wächst an deiner Hilfe für andere. Das steigert dein Selbstwertgefühl nachhaltig. Es steht so auf einem festen Fundament und baut sich nicht auf Oberflächlichkeiten auf. Anderen zu helfen, trägt unmittelbar dazu bei, die beste Version von einem selbst zu werden.

Kenne deine Grenzen

So schön wie es ist, anderen zu helfen, du musst dabei auf dich selbst aufpassen. Vielleicht kennst du das Beispiel von der Sauerstoffmaske im Flugzeug. Die Fluggesellschaften geben den Hinweis, bei Gefahr zuerst selbst die Sauerstoffmaske aufzusetzen und sie dann einer hilfsbedürftigen Person - wie einem Kind - anzulegen. Warum? Wenn der Helfende, selbst draufgeht, kann er nicht mehr helfen.

Dieses Beispiel lässt sich auf das Leben übertragen. Kümmere dich im ersten Schritt um dich selbst und deine eigenen Bedürfnisse. Erst dann kannst du anderen die Hilfe geben, die sie brauchen. Du darfst nicht fortwährend die Grenzen deiner Belastbarkeit überschreiten. Damit ist niemandem geholfen. Zum besseren Menschen macht dich das auch nicht.

Achtung: Es gibt Menschen, die andere ausnutzen. Sie spielen einem vor, sie bräuchten Hilfe, aber benutzen dich nur, um sich Vorteile zu verschaffen. Achte darauf. Ziehe eine Grenze und mache deutlich, dass Hilfsbereitschaft nicht Naivität oder gar eine Schwäche ist.

Wie kann ich Gutes tun?

Wenn du den festen Vorsatz hast, anderen etwas Gutes zu tun, dann findest du rasch dafür eine Gelegenheit. Gehe mit offenen Augen durch die Welt und du entdeckst, wo deine Hilfe gefragt ist. Alternativ dazu wendest du dich direkt an Organisationen, die stets auf der Suche nach Freiwilligen sind. Die Auswahl reicht von Umweltschutzorganisationen bis hin zu Hilfsgruppen für Obdachlose, behinderte Kinder usw. Selbstverständlich kannst du dir das aussuchen, was zu deinen Interessen passt. Ganz Mutige probieren Neues aus, um sich selbst besser kennenzulernen. Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt.

Werde ich auch durch Hilfe auf Distanz glücklicher?

Einige Menschen, die gern anderen helfen würden, tun dies aus Zeitgründen nicht. Familie und Job spannen sie so sehr ein. Andere zeigen bereits viel aktive Hilfsbereitschaft, aber möchten noch mehr tun. Das ist durchaus möglich. Wertschätzung und Verbundenheit erfährst du auch durch ein finanzielles Engagement auf Distanz. Das ist vor allem für diejenigen interessant, die keine Spende an einen Verein oder eine Organisation im Allgemeinen machen möchten. Ein gutes Beispiel dafür sind Patenschaften. Zahlreiche Hilfsorganisationen ermöglichen es dir, eine Patenschaft für ein bestimmtes Tier, eine Familie oder einen Baumbestand zu übernehmen. Hierdurch bekommt deine Hilfe ein Gesicht. Du siehst, wo dein Geld ankommt und was damit geschieht. Ein Beispiel: Du bist Pate für ein verwaistes Tigerbaby in Indien. Die Hilfsorganisation schickt dir per E-Mail alle vier Wochen Fotos zu. Du beobachtest aus der Entfernung, wie aus dem Tigerbaby eine Tigerin wird, die irgendwann Junge wirft. Du weißt und siehst von der Ferne aus, welchen wertvollen Beitrag du zum Artenschutz geleistet hast. Das macht glücklich.

Diesen Zauber des Glücks belegen Wissenschaftler mit Studien. Sie offenbaren, dass beim Spender Glückshormone freigesetzt werden. Die Stresshormone gehen zurück. Die tragenden Stoffe hierbei sind Endorphin, Dopamin, Serotonin und Oxytocin:

  • Endorphin macht uns gelassen und zufrieden.
  • Dopamin wird vor allem bei der Vorfreude ausgeschüttet.
  • Serotonin steht für Wertschätzung und Anerkennung.
  • Oxytocin steht für Verbundenheit und Zusammengehörigkeit.

Egal welches Hormon welche Rolle spielt, wir nehmen das Glücksgefühl wahr und freuen uns darüber. Kleinigkeiten können dies auslösen. Sicherlich spricht die Hilfe auf Distanz weniger Sinne an. Dennoch trägt sie zu unserem Glück bei, denn wir wissen, dass wir die Welt durch unser Tun ein Stückchen besser gemacht haben. Ist das nicht toll?

Schon ein bisschen Hilfe macht dich glücklicher

Du musst keine großen Summen spenden oder einen Terminkalender mit Hilfsprojekten überfrachten, um durch deine Hilfsbereitschaft glücklicher zu sein. Bereits kleine Gesten und Aktionen reichen aus, um dein Glücklichsein zu optimieren. Fang einfach damit an und du wirst sehen, wie bereichernd es ist, anderen zu helfen. Solange du dich nicht aus den Augen verlierst, ist das Helfen eine wunderbare Sache. Irgendwann wird es für dich zur Selbstverständlichkeit, die gut tut. Indem du das Leid anderer siehst, relativiert sich deine Sichtweise auf deine Probleme. Du merkst, wie gut es dir geht. Auch das macht glücklich und befähigt dich, weniger zu klagen und zu nörgeln.

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Photo by Nathan Anderson on Unsplash

Publiziert am 
Mar 24, 2021
 in Katgorie
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